Was passiert, wenn die Schmerzen chronisch geworden sind?
Chronisch Schmerzkranke suchen durchschnittlich in 6 Jahren bis zu 10 Ärzte auf, bis sie eine adäquate Behandlung bekommen. Viel zu oft müssen sie auch lange Wartezeiten für einen Erstkontakt beim Schmerztherapeuten hinnehmen. In Deutschland gibt es etwa 500 schmerztherapeutische Einrichtungen, mind. 3000 wären aber erforderlich (Quelle: Weißbuch Schmerz, 2008).
Schmerzkranke müssen mit dem Vorurteil kämpfen, sie seien süchtig nach Morphinpräparaten. Dabei werden zur Schmerzbehandlung retardierte Morphine verschrieben, die den Wirkstoff verzögert frei setzen. Deswegen kommt es nicht zum "Kick" wie bei Drogensüchtigen. Allerdings sollte man diese Präparate - immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt - nicht abrupt absetzen, sondern ausschleichen.
Da man Schmerzen nicht sehen und nicht objektiv messen kann, müssen viele Schmerzpatienten mit dem Vorurteil leben, sie seien Simulanten.
Auch um Krankenkassenleistungen oder um die Leistungen der Rententräger muss oft gekämpft werden.